Ist der Mindestlohn zielführend?

Bisher war der Lohn in den weniger qualifizierten Arbeitsstellen sehr gering. Dies war sicherlich auch der hohen Nachfrage nach solchen Tätigkeiten geschuldet. Da diese Arbeitnehmer jedoch auf eine solche Tätigkeit angewiesen waren, wurde das nur allzu oft von Arbeitgebern ausgenutzt. Dies führte zu den niedrigsten Löhnen, von dennen sich der Arbeitnehmer kaum ernähren konnte, geschweige denn sich eine vernünftige Wohnung leisten konnte. Dies wurde seitens der großen Koalition erkannt. Nach langen Beratungen wurde das Mindestlohngesetz im Jahr 2014 beraten und schließlich im Bundestag beschlossen. Im Januar 2015 trat das Mindestlohngesetz dann endlich in Kraft. Ziel des Mindestlohngesetzes war es den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen angemessenere Arbeitsbedingungen zu bieten. Das Gesetz hat die Aufgabe die Vorgaben für einen flächendeckenden Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro pro Stunde (Brutto) durchzusetzen.

Erhöhung Mindestlohn?

In einem zweijährigen Turnus tagt eine Mindestlohnkommission zu den Mindestlöhnen und berät, ob eine Erhöhung des Mindestlohns notwendig erscheint. Diese Kommission setzt sich aus  Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sowie zusätzlich einigen Sachverständigen aus der Wissenschaft zusammen. Kommt man hier zu einem Kompromiss über die Erhöhung des Mindestlohns, dann entscheidet anschließend die Bundesregierung darüber, ob sie die Kompromisslösung in Kraft setzt.

Mindestlohn hilfreich?

Ob der Mindestlohn den Menschen tatsächlich helfen kann, ist schwierig zu beantworten. Einerseits sicherlich dort, wo bisher deutlich unter dem Mindestlohn gezahlt wurde. Sofern sich die Arbeitgeber auch daran halten und nicht ein Schlupfloch suchen um die Regelung zu umgehen.

Eine kleine Rechnung

Bei einer 40 Stunden Woche kommt man normalerweise auf ca. 168 Stunden im Monat. Dies bei einem Stundenlohn von 8,50€ gibt im Monat ein Einkommen von 1.428€ Brutto. Steuer, Sozialabgaben, Krankenversicherung ab, dann bleibt in einigen Gegenden Deutschlands noch gerade genug für die Miete…

Fazit

Die Situation hat sich gegenüber der Ausgangslage sicherlich verbessert. Sie kann aber für die betroffenen noch immer nicht als wirklich gut bezeichnet werden. Immer noch kommt man mit nur einem Job kaum über die Runden. Die oft genannte Befürchtung, dass gewisse Dienstleistung eine Preisexplosion hinlegen würden, blieb aus

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