Haben sie ihren Rentenbescheid schon geprüft? Dumme Frage warum sollte man den Rentenbescheid prüfen?
Als Arbeitnehmer bekommt man immer viel Post, immer wieder AGB Änderungen von Banken und Kreditinstituten, Rechnungen und und und. Also insgesamt viel zu lesen. Meist kommt einmal jährlich auch ein Brief von der Rentenversicherung mit dem Rentenbericht. In diesem kann man nachlesen, wann man welche Ansprüche in welcher Höher erworben hat. Ist ja alles gut, oder?
Nicht immer ist jeder Bescheid richtig
Seit einigen Jahren nun schon bekommt man nicht mehr die einzelnen Briefe vom Arbeitgeber, was er wann an den Rentenversicherungsträger überwiesen hat, sondern es geht ja alles digital und online. Ja soweit richtig, aber leider ist das nicht gleichbedeutend mit fehlerfrei.
Ich hatte mir mal die Zeit genommen und die gesamten letzten Jahre nachgeprüft. Und einen Rentenbescheid prüfen zu wollen ist nicht so leicht wie man es gerne hätte. Das war stellenweise nicht so einfach, da manchmal nicht ein einzelner Betrag überwiesen wurde, sondern manchmal auch zwei oder drei kleinere, die man erst einmal zusammenzählen musste um prüfen zu können ob die Werte plausibel sind. Bei dieser Rechnerei bin ich dann über einen Betrag gestolpert, der vom Arbeitgeber via DFÜ übertragen worden ist, aber beim Rentenbescheid nicht so auftauchte. Der Betrag im Rentenbescheid war nur ein Zehntel des vom Arbeitgeber nachgewiesenen Betrags Da liegt der Verdacht nahe, dass beim Rentenversicherungsträger beim Übertrag (wahrscheinlich manuell) ein Fehler unterlaufen ist. Da hat jemand beim Übertrag ganz simpel wohl das Komma falsch gesetzt. Kann ja passieren, Fehler sind menschlich.
Rentenbescheid prüfen – Aufwand bei der Korrektur
Aber dann geht der Spaß erst los. Erst beim Rentenversicherungsträger angerufen fest des Glaubens einen solch offensichtlichen Fehler kann man schnell korrigieren. Die Annahme wäre anders gewesen. Die Bearbeiter schauen nach was vom Arbeitgeber gezahlt wurde und korrigieren ihren Wert. Das wäre allerdings zu einfach. Ich bekam erst mal alle Formulare für die Kontenklärung zugesandt und durfte diese ausfüllen. Jeder der mal das Vergnügen gehabt hat einen Kontoklärungsantrag ausfüllen zu dürfen weiß wie umfangreich das Ganze ist. Im zweiten Versuch war dann wohl auch alles zur Zufriedenheit des Sachbearbeiters und ich bekam außer der Reihe einen neuen Rentenbescheid. In diesem Rentenbescheid war dann das Komma wieder an der richtigen Stelle.
Ich will ja nicht behaupten, dass ein Kontenklärung sinnlos ist. Es gibt sicher Fälle und Situationen wo dies angebracht und auch sinnvoll ist. In diesem Fall jedoch kann die Kontenklärung nie zur Problemlösung beigetragen haben. Einzig die Information vom Arbeitgeber hat hier die richtigen Zahlen enthalten.
Fazit
Auch wenn der Erfahrungsbericht vielleicht abschreckend erscheint, weil doch mehr Aufwand dahinter steckte als gedacht. Aber Fehler kommen öfter vor als man meint und es kann jeden treffen. Und schließlich – es geht um ihr Geld.